Google+ Gritstone Seakayaking: Kursbericht Nanuk Seekajak-Intensivkurs Ostsee

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Kursbericht Nanuk Seekajak-Intensivkurs Ostsee

Nach langer Blog-Abstinenz möchte ich euch nun einen kleinen Bericht zum Seekajakkurs bei Nanuk im September nicht vorenthalten.

Den genauen Kursablauf kann sich jeder auf der Nanuk-Homepage anschauen, so dass ich hier nicht näher darauf eingehen werde. Der angebotene Zeltplatz gehörte zum Grundstück einer ortsansässigen Familie und war gut gepflegt, mit sauberen Sanitäranlagen und einem unbeheizten Aufenthaltsraum für schlechtes Wetter versehen. Zum Wasser benötigte man zu Fuß nicht mehr als 5 Minuten.

Erwärmung Gruppenfoto
Im 3,5 Tage dauernden Kurs nahe Travemünde waren sämtliche Könnensstufen vom blutigen Anfänger bis Langstreckenpaddler vertreten, so dass ich anfangs skeptisch war, ob hier jeder etwas Neues dazulernen würde. Das ist Trenk Müller, unserem Kursleiter aber sehr gut gelungen. Bei Theorieeinheiten zu Themen wie Navigation, Wetter, Paddeltechnik, Seenotsignalmitteln, uvm. konnte sich jeder einen groben Überblick über die vorhandenen Möglichkeiten machen. Die meiste Zeit haben wir jedoch auf dem Wasser verbracht, was mir sehr gut gefallen hat. Hier wurde zunächst viel Wert auf Rettungstechniken sowie Paddeltechnik gelegt, da nur eine saubere Bootskontrolle und eingespielte Rettungstechniken den Komfort auf dem Wasser erhöhen.

Wiedereinstieg Gruppenfoto Tonne 2
Trenk hat stets versucht uns aus der für jeden Paddler vorhandenen Komfortzone herauszuholen, hinein in die individuelle Abenteuerzone, in welcher man neue Dinge hinzulernt und an seine (vermeintlichen) Grenzen gehen kann. Eine gut trainierte Eskimorolle wirkt hier wirklich Wunder, wurde aber im Kurs nicht gelehrt, da die Zeit dazu einfach nicht reicht! Bezugnehmend auf die Fähigkeiten jedes Einzelnen hat es Trenk geschafft, jeden Kursteilnehmer voran zu bringen und hat mit Verbesserungsvorschlägen, Hilfestellungen und Motivation nicht gegeizt! Jede Übungseinheit war gestaffelt vom Einfachen zum Schwierigen und ließ die Kursteilnehmer von Tag zu Tag mehr zusammenwachsen. Besonders dankbar bin ich für Trenks Tips zum Balance-Brace. Klappt jetzt wie am Schnürchen!

Sonnenuntergang 1 Sonnenuntergang 2
Das Wetter war durchwachsen und reichte von Ententeich mit reichlich Sonne bis hin zu Böen mit 5-6 Windstärken und schönen surfbaren Wellen – für mich eins der absoluten Highlights. Leider war der Wasserteil an diesem Tag viel zu schnell vorbei und ich wäre wohl bis zur Dunkelheit auf dem Wasser geblieben und hätte dem Waschbären eine Welle nach der nächsten unters Heck gezaubert! Ein traumhaftes Spiel mit den Elementen.

Wellen Surfen
So waren bei Kursende alle Teilnehmer erschöpft, aber glücklich, mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck. Jeder hat das Handwerkszeug für sichere Küstentouren mitbekommen, die Handhabung dessen muss nun natürlich weiter geübt werden, bevor es zu größeren Unternehmungen geht. Für mich sollte es in den darauffolgenden Tagen erst mal an die Nordsee gehen, wo ich auf noch etwas größere Wellen - natürlich in Strandnähe und bei Flut - hoffte.

Das Equipment hat ohne größere Probleme durchgehalten. Lediglich die 2 Click-on-Hatch-Covers auf dem Tagesstaufach und dem Knierohr waren nicht ganz dicht. Hier drang bei der einen oder anderen Rolle etwas Wasser ein. Bei Gadermann in Hamburg habe ich mir dann die Gummivariante der Lukendeckel besorgt und dieses Problem abgestellt. Mein Lettmann Profile Paddel hat sich als etwas zu lang herausgestellt, so dass ich mich auf die Suche nach einem Lettmann Liberty machen werde, welches Trenk benutzte, da ich von dessen Performance sehr angetan war. Ich hoffe es sind ein paar im Umlauf, so dass ich noch eine längere Probefahrt machen kann. Die dünnen Werner-Paddel waren nach einem kurzen Test nicht mein Fall. Vom Preis mal ganz abgesehen!

Begeistert war ich einmal mehr vom Trockenanzug, welcher Komfort und Wärme auch bei schlechtem Wetter für mich bereithielt! Die Kursteilnehmer im Neoprenanzug hatten es da nicht ganz so gut, da das Wasser schon recht frisch war. Nachdem ich 3 Tage vor Kursbeginn auf dem Geierswalder See noch in Lycra-Shirt und Badeshorts unterwegs war, war das schon ein ganz ordentlicher Temperatursturz.

Möven Mole Wellen am Strand

Fazit: Sehr zu empfehlender Kurs, welcher didaktisch sehr gut aufgebaut ist. Auch für Leute sinnvoll, die der Meinung sind vieles schon zu können. Bei einem Blick von außen durch den Kursleiter kommen viele Fehler zum Vorschein, die sich bei Autodidakten schnell mal einschleichen!

[Fotos mit freundlicher Genehmigung von Sabine & Thomas Marach]

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